Gaza-Krieg: Technikversagen am Grenzzaun erklärt

Experten fragen sich, wie in Israel das Verteidigungssystem am 7. Oktober 2023 versagen konnte. Erste Analysen deuten auf eine zu große Technikgläubigkeit hin.

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, Abed Rahim Khatib/dpa

(Bild: Abed Rahim Khatib/dpa)

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Von
  • Andreas Schuchardt
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Der Überraschungsangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 versetzte Israel einen großen Schock. Die mit Hightech-Zäunen abgeriegelte Grenze zum Gazastreifen galt vielen als unüberwindbar. Zwei Jahre nach der großen israelischen Militäroperation "Protective Edge" im Jahr 2014 hatte man den Bau einer umfangreichen Sperranlage inklusive "Anti-Tunnel-Barriere" beschlossen. Das Hightech-Projekt kostete 3,5 Milliarden Schekel (heute 870 Millionen Euro) und war Teil der sogenannten "intelligenten und tödlichen Grenze", die bereits im Norden des Gazastreifens erprobt worden war.

Die Grenze ist unter anderem mit Sensoren, zahlreichen Überwachungskameras, mobilen Robotern und Militärdrohnen gesichert. Der ehemalige Verteidigungsminister Benny Gantz meinte: "Die Sperranlage ist ein überlegenes technisches und erfinderisches Projekt. Sie bietet ein Gefühl der persönlichen Sicherheit, das es dieser schönen Region ermöglichen wird, weiterzuwachsen". Der ehemalige Generalstabschef der israelischen Armee Gantz gehört zurzeit zum dreiköpfigen Kriegskabinett und gilt als möglicher Nachfolger von Benjamin Netanjahu.

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Vorbild für die Anlage war der hochmoderne Grenzzaun, der nach dem zweiten Libanonkrieg im Norden Israels errichtet wurde. Dieser sollte die Bedrohung durch die libanesische Hisbollah-Miliz abwehren. Deren Kämpfer hatten den vorherigen hohen Zaun mit einfachen Leitern überwunden.

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